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Modernisierung des Bürogebäudes Z2.0

Stuttgart, Baden-Württemberg

Das Bürogebäude Z2.0 in Stuttgart-Vaihingen ist ein Paradebeispiel für die nachhaltige Modernisierung moderner Büroarchitektur. Durch einen umfassenden Planungs- und Bauprozess mit einem Fokus auf zirkuläre Grundsätze wurden ganzheitliche Konzepte umgesetzt.

Steckbrief

  • Auftraggeber/Bauherr

    STRABAG BRVZ GmbH & Co. KG
    Siegburger Straße 241
    50679 Köln
    https://www.strabag.de/

  • Projektleitung/Planung

    Ed. Züblin AG
    Albstadtweg 3
    70567 Stuttgart
    https://www.zueblin.de/

  • Standort

    Vaihinger Straße 161 und 163
    70567 Stuttgart

 vorhernachher
BaujahrErsterrichtung 2002aktuelle Sanierung 2024
NutzungBürogebäudeBürogebäude
EnergiestandardEnEV2002EH40 NH
Energiebedarf157,90 kWh/(m²⋅a)26,10 kWh/(m²⋅a)
Brutto-Grundfläche (BGF)8.136 m²8.136 m²
Netto-Raumfläche (NRF)7.134 m²7.134 m²
Brutto-Rauminhalt (BRI)29.241 m³29.241 m³

  • Klimaschonende Bauweise und Energie

    Optimierung der Energieeffizienz: Dank der Modernisierung wird der Standard Effizienzhaus 40+NH minus 15 % erreicht.

    Energieerzeugung am Gebäude: Photovoltaik findet sich auf dem Dach, an der Fassade und an einem innovativen PV-Zaun als Absturzsicherung.

    Zertifizierte Nachhaltigkeit: Mit dem Gebäude wird das Platin-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB – angestrebt. Zusätzlich wurde das Gebäude gemäß dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude – QNG Premium – zertifiziert. Auch die Vorgaben der EU-Taxonomie wurden berücksichtigt.

  • Gebäudequalität im Lebenszyklus

    LCC-gestützte Planung: Variantenvergleiche zeigten, dass die Sanierung langfristig wirtschaftlicher ist als ein Ersatzneubau.

    Langfristige Anpassungsfähigkeit: Flexible Arbeitsplatztypen wie Shared Desk-Konzept reduzieren den Flächenbedarf. Eine flexible Raumaufteilung durch Akustikvorhänge, verschiebbare Wände und modulares Mobiliar ermöglicht eine langfristige Anpassungsfähigkeit des Gebäudes. Die technische Gebäudeausrüstung wurde in einem regelmäßigen Raster verlegt, um zukünftige Grundrissanpassungen einfach zu ermöglichen.

    Detaillierte Dokumentation: Materialpass, Betreiberhandbuch und Rückbauanleitung unterstützen einen effizienten und nachhaltigen Umgang mit dem Bauwerk über dessen gesamten Lebenszyklus.

  • Zirkularität und Baustoffe

    Ressourcenschonung: Bestandselemente wie Fassadenbleche und Aluminiumfensterbänder wurden aufgearbeitet, wiederverwendet sowie durch regionale und langlebige Materialien unter Berücksichtigung der Sortenreinheit und Demontierbarkeit ergänzt.

    Wertvoll statt Abfall: Ausgebaute Bauteile wie Natursteinfensterbänke, Systemtrennwände, Türen und Leuchten wurden über eine externe Materialvermittlung weitervertrieben.

    Schadstoffbeseitigung: Ein Sanierungs- und Entsorgungskonzept diente als Grundlage für Schadstoffuntersuchungen und eine fachgerechte Entsorgung. Eine Innenraumluftmessung erfolgte als Nachweis des Sanierungserfolgs.

  • Blaue und grüne Infrastruktur

    Begrünung: Eine extensive Dachbegrünung und sommergrüne Kletterpflanzen an der Fassade unterstützen die Biodiversität und verbessern das Mikroklima.

    Grün vor Technik: Die Heizkühlsysteme wurden in den Keller verlegt, um die Dachfläche für Begrünungen freizuhalten.

    Biodiversität: Nistkästen für Turmfalken und Mauersegler wurden installiert. Die Pflanzenauswahl bietet ein Nahrungsangebot für Vögel und Bienen.

  • Klimaanpassung und Wasserbewirtschaftung

    Versiegelung: Die Flächenversiegelung war bereits minimal. Beim Austausch von Pflastersteinen wurde zusätzlich auf eine erhöhte Wasserdurchlässigkeit geachtet. 

    Hitzeschutz: Außenliegender und zum Teil pflanzlicher Sonnenschutz und helle Materialien minimieren die sommerliche Überhitzung.

    Klimaanpassung: Ein Klimarisikoscreening führte zu widerstandsfähigen Bauweisen gegen Extremwetter.

  • Partizipation und soziale Integration

    DGNB-zertifizierte Baustelle: Staub- und Lärmschutzmaßnahmen sowie transparente Kommunikation mit der Nachbarschaft sorgten für eine nachhaltige Bauphase.

    Inklusive Gestaltung: Umfassende Barrierefreiheit und multifunktionale Gemeinschaftsflächen stärken den sozialen Zusammenhalt.

    Förderung der Mobilität: Überdachte Fahrradstellplätze mit E-Bike-Ladestationen und Ladepunkte für 50 % der PKW-Stellplätze unterstützen umweltfreundliche Mobilität.

Das Z2.0 setzt sich in einer exorbitanten Detailtiefe mit allen Aspekten des nachhaltigen Bauens auseinander. Damit zeigt es exemplarisch Wege auf, wie zukünftig Modernisierungen im Bürogebäudebestand bewältigt werden können.