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Nachhaltiges Wohnen im Franklin Village

Mannheim, Baden-Württemberg

Das Franklin Village in Mannheim setzt neue Maßstäbe für nachhaltiges, sozial durchmischtes und klimagerechtes Wohnen. Durch den Einsatz einer innovativen Holzbauweise, integraler Planung und umfassender Ökobilanzierung wurde ein Quartier geschaffen, das ökologische Verantwortung mit sozialer Vielfalt verbindet.

Steckbrief

  • Auftraggeber/Bauherren

    Profund Bauträger und Projektentwicklung GmbH
    Bahnhofstr. 18
    07545 Gera

    Innovatio Projektentwicklung GmbH
    Hopfengarten 16
    69124 Heidelberg

  • Architektur

    Sauerbruch Hutton
    Lehrter Straße 57, Haus 2 B
    10557 Berlin
    https://www.sauerbruchhutton.de/de

  • TWP Holzbau, Bauakustik, Brandschutz

    Pirmin Jung Deutschland GmbH
    Am Güterbahnhof 16
    53424 Remagen

  • Tragwerkplanung Massivbau, EnEV

    Schmidt & Laabs Ingenieurgesellschaft mbH
    Dr.-Friedrich-Wolf-Str. 15
    07545 Gera

  • Holzbau

    oa.sys baut GmbH
    Zoll 887
    6861 Alberschwende
    Österreich

  • Standort

    Franklin-D.-Roosevelt-Straße 98-108
    68309 Mannheim

     

 vorhernachher
BaujahrErsterrichtung 1956/57 und 2023aktuelle Sanierung 2023
NutzungWohnunterkunft US ArmeeWohnungen, Gemeinschaftshaus
Energieeffizienzklasse-B
Energiebedarf-65,30 kWh/(m²⋅a)

  • Klimaschonende Bauweise und Energie

    Umfassende Ökobilanzierung: Eine Lebenszyklusanalyse zeigt, dass durch den Holzbau bis zu 200 Tonnen CO₂ im Vergleich zur Betonbauweise eingespart werden. Die Bilanzierung wurde im Rahmen der Holzbauförderung durchgeführt.

    Zukunftstaugliche Energieversorgung: Fernwärme, PV-Anlagen für den Eigenverbrauch und ein digitales Verbrauchsmonitoring bereiten die Dekarbonisierung des Quartiers vor.

  • Gebäudequalität im Lebenszyklus

    Integration der Holzbaufirma in den Planungsprozess: Durch eine frühzeitige Zusammenarbeit mit der ausführenden Holzbaufirma konnten spätere Umplanungen vermieden werden.

    Flächensuffizienz: Eine Laubengangerschließung, innovative Grundrisse und ein gemeinschaftlich genutztes Gästeapartment sparen Verkehrsflächen und Gästezimmer in den Wohnungen.

     

  • Zirkularität und Baustoffe

    Holzbau speichert Kohlenstoff: Die Konstruktion aus Brettsperrholz und Holzrahmen speichert 870 Tonnen CO₂ und reduziert Transportemissionen durch regionale Lieferketten.

  • Blaue und grüne Infrastruktur

    Maximierung des Grünanteils: Ein Fokus lag auf den 2.159 m² naturnah begrünter Außenanlagen mit klimaangepassten Bäumen, Blühwiesen, extensiver Dachbegrünung sowie Fassadenbegrünung.

    Kritische Pflanzenauswahl: Es wurden gezielt heimischen Arten ausgewählt und invasiver Arten vermieden. Nährpflanzen für Tiere und fruchttragenden und essbaren Pflanzen wurden bevorzugt.

    Tierfreundliche Elemente: Nistkästen, Totholzstapel, ein großformatiges Insektenhotel und Rückzugsorte für Kleinsäuger wurden umgesetzt.

  • Klimaanpassung und Wasserbewirtschaftung

    Begrünte Sickermulden: Zur nachhaltigen Regenwasserversickerung und Verdunstungskühlung wurden Sickermulden und ein naturnahes Wasserelement mit Sumpfvegetation im Innenhof angelegt. Die Wasserrückhaltung erfolgt in einer Zisterne sowie in Drain- und Speicherschicht.

    Automatisiertes Bewässerungssystem: Die Zisterne und Regensensoren steuern die Pflanzenbewässerung, mit einem manuellen Backup über Hydranten.

    Hitzeschutz: Extensive Begrünung der Dächer, helle Bodenbeläge und schattenspendende Baumpflanzungen schützen vor Überhitzung.

  • Partizipation und soziale Integration

    Partizipative Planung: Durch Gespräche mit Assistenzbedürftigen und Angehörigen wurden Wohnungsgrundrisse bedarfsgerecht gestaltet.

    Mehrgenerationenwohnen und soziale Durchmischung: Die Wohnungen sind barrierefrei und für Menschen mit Assistenzbedarf geeignet. Bei der Vermietung wurde explizit auf eine soziale Durchmischung geachtet

    Gemeinschaftlich genutzte Flächen: Ein Quartiersforum mit Küche, Coworking-Space, Werkstätten sowie den Laubengängen und einer Dachterrasse stärkt die Nachbarschaft.

Das Franklin Village ist ein Modellprojekt für nachhaltiges und sozial inklusives Wohnen und zeigt, wie durch integrale Planung und suffiziente Raumaufteilung ein klimagerechtes, lebenswertes Quartier entsteht.