
Umnutzung einer denkmalgeschützten Reithalle
Achern, Baden-Württemberg
Die denkmalgeschützte Reithalle in Achern wurde in eine multifunktionale Markthalle mit Gewerbe-, Wohn- und Freiflächen umgenutzt. Mit ihrer gelungenen Mischung aus historischer Bausubstanz und ambitionierter Gebäudetechnik ist sie Inspiration für den kreativen Umgang mit bestehenden Bauwerken.
Steckbrief
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Auftraggeber/Bauherr
Gerold Weber Solartechnik GmbH
Gerberstraße 11
77855 Achern-Mösbach -
Architektur
Michael Welle Architektur GmbH
Kirchplatz 3
77652 Offenburg
https://michael-welle.de/ -
Zimmermann/Bauleitung
Zimmerei Erich Armbruster e.K.
Hausacher Str. 23
77716 Haslach im Kinzigtal -
Standort
Julius Hirsch Platz 2
77855 Achern
vorher | nachher | |
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Baujahr | Ersterrichtung 1976 | aktuelle Sanierung 2023 |
Nutzung | ehemals Reithalle, Leerstand | Markthalle, Laden, Büro, Gastronomie, Wohnungen |
Energieeffizienzklasse | H | A |
Energiebedarf | 250,00 kWh/(m²⋅a) | 9,50 kWh/(m²⋅a) |
Brutto-Grundfläche (BGF) | 1.832 m² | 2.455 m² |
Netto-Raumfläche (NRF) | 1.746 m² | 2.250 m² |
Brutto-Rauminhalt (BRI) | 19.470 m³ | 19.470 m³ |
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Klimaschonende Bauweise und Energie
Erhalt von Baukultur: Historische Fenster wurden renoviert und die Gebäudestruktur bleibt fast unverändert, wodurch Ressourcen geschont werden.
Energieeffizienz: Die Energieversorgung basiert auf einem Kleinblockheizkraftwerk, Solarthermie, Wärmerückgewinnung aus den Kühlanlagen, einer Pelletheizung und einer PV-Anlage.
Monitoring: Eine sichtbare technische Gebäudeausstattung (TGA) im Innenraum fördert das Bewusstsein für nachhaltige Technologien und ein Echtzeit-Monitoring ermöglicht die Optimierung des Energieverbrauchs.
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Gebäudequalität im Lebenszyklus
Nutzungsmischung: Arbeiten, Freizeit und Wohnen vereinen sich unter einem Dach. Eine Markthalle mit Café, Buchhandlung, Unverpacktladen und Wohnflächen schafft einen lebendigen Treffpunkt.
Flexible Nutzungsanpassung: Die Halle folgt dem „Haus-im-Haus“-Prinzip mit Einbauten aus Holz und kann für zukünftige Änderungen an Nutzungsbedarfe flexibel angepasst werden.
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Zirkularität und Baustoffe
Regionale und recycelte Baustoffe: Der Einsatz regionaler Materialien wie Holz, Stein und Lehm reduzieren Transportwege. Die Rückbaukosten für nachfolgenden Generationen sollen durch intensive Verwendung von Holz geringgehalten werden.
Erhalt der Bausubstanz: Ziegel und Teile der Dachkonstruktion wurden saniert oder nach historischem Vorbild erneuert. Der schadstoffbelastete Boden wurde ersetzt.
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Blaue und grüne Infrastruktur
Regionale und recycelte Baustoffe: Der Einsatz regionaler Materialien wie Holz, Stein und Lehm reduzieren Transportwege. Die Rückbaukosten für nachfolgenden Generationen sollen durch intensive Verwendung von Holz geringgehalten werden.
Erhalt der Bausubstanz: Ziegel und Teile der Dachkonstruktion wurden saniert oder nach historischem Vorbild erneuert. Der schadstoffbelastete Boden wurde ersetzt.
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Klimaanpassung und Wasserbewirtschaftung
Regenwassermanagement: Über Mulden-Rigolen-Systeme und eine Zisterne wird Regenwasser vor Ort gehalten und zur Bewässerung und WC-Spülung genutzt.
Anpassung an Extremwetterereignisse: Selbst bei Extremregenereignissen wird das Regenwassermanagement sichergestellt.
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Partizipation und soziale Integration
Partizipative Planung: In enger Abstimmung mit der Stadt, den zukünftigen Nutzer*innen und Denkmalschutzbehörden wurde ein integrales Konzept erarbeitet.
Gemeinschaft: Die Nutzungsvielfalt der Markthalle sowie der Außenanlagen bieten Begegnungsflächen und dienen als Treffpunkt für soziale Interaktionen.
Inklusion: Das Gebäude ist ausgenommen der Büros und Wohnungen im Obergeschoss barrierefrei erschlossen.
Mobilität: Zahlreiche Radstellplätze und Elektroladesäulen unterstützen umweltfreundlichen Verkehr.
Das Projekt zeigt, wie nachhaltige Umnutzung auch bei denkmalgeschützter Bausubstanz gelingt – durch Respekt vor der Geschichte und einer klaren Ausrichtung auf ökologische und soziale Werte. Die Reithalle ist ein belebtes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Moderne.