
Neues Wohnen durch zirkuläre Garagenaufstockung
Karlsruhe, Baden-Württemberg
Das Projekt „Garagenaufstockung Karlsruhe“ setzt neue Maßstäbe für nachhaltiges und zirkuläres Bauen im urbanen Raum. Mit seiner wegweisenden Kombination aus Ressourcenschonung und Übertragbarkeit auf andere Standorte ist es ein gutes Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung.
Steckbrief
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Auftraggeber/Bauherr
Volkswohnung GmbH
Ettlinger-Tor-Platz 2
76137 Karlsruhe -
Architektur
Falk Schneemann Architektur FSA
Durlacher Allee 32
76131 Karlsruhe
https://www.falk-schneemann.de/ -
Tragwerkplanung
wh-p Ingenieure
Curiestr. 2
70563 Stuttgart -
TGA Planung
gent + gent
Kaiserallee 13a
76133 Karlsruhe -
Standort
Heilbronner Straße 5a, 9a, 13a
76131 Karlsruhe
vorher | nachher | |
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Baujahr | Ersterrichtung 1970er | aktuelle Sanierung 2023 |
Nutzung | Garagen | Wohnungen, Garagen |
Energiestandard | - | KfW 55 |
Energiebedarf | - | 101,00 kWh/(m²⋅a) |
Brutto-Grundfläche (BGF) | 6.450 m² | 7.050 m² |
Netto-Raumfläche (NRF) | 5.180 m² | 5.800 m² |
Brutto-Rauminhalt (BRI) | 21.060 m³ | 23.760 m³ |
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Klimaschonende Bauweise und Energie
Ökobilanziert: Das Treibhauspotential und der Primärenergiebedarf der Bauwerksherstellung wurden mit der freien Software eLCA modelliert.
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Gebäudequalität im Lebenszyklus
Schnelle und leise Baustelle: Vorfertigung von Wand-, Dach- und Bodenelementen sowie Fertigbädern minimiert Bauzeit und Belastung für die Umgebung.
Gute Dokumentation: Materialien und Urban-Mining-Daten wurden umfassend dokumentiert, um zukünftige Demontagen und Nachnutzungen zu erleichtern.
Versetzbare Konstruktion: Die modularen Aufbauten können bei Bedarf demontiert und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden.
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Zirkularität und Baustoffe
Urban Mining: Türen, Holzböden und Briefkästen aus Abrissprojekten in der Umgebung wurden wiederverwendet.
Natürliche und kreislaufgerechte Materialien: Hanfdämmung, monomateriale Zinkfassaden und CNC-gefräste Holzverbindungen tragen zur Kreislaufgerechtigkeit bei.
Kreislaufgerechtes Bauen: Eine sortenreine Bauweise mit lösbaren Verbindungen ermöglicht Rückbau, Recycling und Wiederverwendung ohne Materialverluste.
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Blaue und grüne Infrastruktur
Bauen ohne Flächenverbrauch: Die Aufstockung schafft Wohnraum, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln und erweitert die Funktionalität des Bestands.
Keine Eingriffe in Grünflächen: Die parkartigen Außenanlagen mit Bäumen und Rasen wurden vollständig erhalten.
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Klimaanpassung und Wasserbewirtschaftung
Resilienz: Der robuste Holzbau und langlebige Materialien wie Titanzink sichern eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Wetterextreme.
Hitzeschutz: Textiler Sonnenschutz und die reflektierende Metallfassade reduzieren sommerliche Wärmeeinträge.
Klimafreundliche Bauweise: Die Erschließung und Nutzung bestehender urbaner Ressourcen fördert das Konzept der 15-Minuten-Stadt.
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Partizipation und soziale Integration
Gemeinschaftsbereiche: Laubengänge schaffen einen halböffentlichen Raum und fördern die soziale Interaktion zwischen Bewohnenden.
Bezahlbarer Wohnraum: Zehn Einzimmerwohnungen wurden gefördert und liegen 30 % unter der ortsüblichen Vergleichsmiete.
Die zirkuläre und weitsichtige Bauweise der Garagenaufstockung in Karlsruhe zeigt, wie Wohnraum auf bereits genutzten Flächen geschaffen werden kann und diese aufwertet.